Psoriasis und die Auswirkungen auf die Nägel

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[Abo] Bei rund 40 – 50 Prozent aller Psoriasispatienten sind auch die Nägel betroffen; bei Patienten mit einer Psoriasis-Arthritis liegt die Häufigkeit sogar bei 80 Prozent. Ein kleiner Prozentsatz der Patienten (max. 5 %) hat ausschließlich einen Befall der Nägel und keine Veränderungen an der Haut. Während es sonst aufgrund des typischen klinischen Bildes recht einfach ist, die Diagnose Psoriasis zu stellen, ist dies bei einem ausschließlichen Nagelbefall schwieriger und wird oft als Nagelmykose fehlinterpretiert. Dermatologin Dr. Esther Coors gibt Hilfestellung.
Die Psoriasis ist eine der häufigsten chronisch-entzündlichen Erkrankungen der Haut. Die Anzahl der betroffenen Patienten in Deutschland wird mit zwei Prozent angegeben, das entspricht zirka 1,5 Millionen Menschen. Klinisch unterscheidet man bei der Psoriasis verschiedene Ausprägungsformen, wobei die Psoriasis vulgaris die häufigste Form ist. Hier finden sich die klassischen roten, verdickten Plaques mit silbriger, fest haftender Schuppung an typischen Stellen wie Ellenbogen, Knie, Nabel, Gehörgang und Kopfhaut (Abb. 1, 2). Es gibt daneben auch Sonderformen, zum Beispiel die Psoriasis inversa oder intertriginosa, bei der – entgegen der sonstigen Verteilung – hauptsächlich die Beugeseiten der Gelenke oder die großen Hautfalten (Achselhöhlen, Leisten) betroffen sind. Eine weitere Sonderform der Psoriasis ist die pustulöse Psoriasis, bei der es vor allem an Handflächen und Fußsohlen zu gelblichen Pusteln kommt, die weiße Blutkörperchen enthalten. Diese Pusteln sind steril, das heißt sie enthalten keine Bakterien oder anderen Erreger und sind somit auch nicht ansteckend.
Unterschiedliche Schweregrade
Wie die Hautherde auch, zeigen die Nagelveränderungen unterschiedliche Schweregrade. Sie reichen von leichten Störungen des Aussehens der Nagelplatte, über schmerzhafte Entzündungen bis hin zum Verlust der Nagelplatte (Abb. 3). Dementsprechend kann die Nagel-psoriasis auch zu einer erheblichen seelischen Belastung der Patienten führen. Da Fingernägel häufiger betroffen sind als Fußnägel, kann es durch die Veränderungen zu Beschwerden wie Druckempfindlichkeit oder Schmerzen der Finger kommen mit Beeinträchtigungen im Alltag und im Beruf. Daneben belasten aber vor allem auch die kosmetischen Veränderungen die Patienten und stellen ein nicht zu unterschätzendes Problem dar.

Einzeln oder alle
Die Nagelpsoriasis kann nur einzelne oder alle Finger- und Fußnägel betreffen und ebenso können die unterschiedlichen Erscheinungsformen alleine oder kombiniert auftreten. Die häufigsten und sehr typischen Veränderungen bei zirka 75 Prozent der Psoriatiker sind sogenannte Tüpfelnägel, bei denen einzelne bis zahlreiche kleine trichterförmige Dellen in der Nagelplatte zu sehen sind. Diese Veränderungen beruhen auf der gestörten Verhornung an der Oberfläche der Nagelplatte, so dass diese Areale auch weniger widerstandsfähig sind. Tüpfelnägel sind aber nicht spezifisch für die Psoriasis, sie können auch bei Ekzemen und in geringer Ausprägung auch an gesunden Nägeln vorkommen.
Unter dem Nagel liegende Hornmassen (subunguale Hyperkeratosen) führen bei etwa 50 Prozent der Patienten zu einer Verdickung der Nägel und zum psoriatischen Krümelnagel. Durch den Befall der Matrix kommt es auch zur Störung des Nagelwachstums mit Bildung von bröckeligem Hornmaterial – anstelle der Nagelplatte – bis hin zur vollständigen Abhebung und Auflösung der Nagelplatte (Abb. 4).
Schließlich gibt es die Ölflecken bei zirka 30 Prozent der Patienten. Hier handelt es sich um gelblich-bräunliche fleckförmige Veränderungen, die meis-tens am Rand der Nagelplatte liegen, wo sich die Nagelplatte vom Nagelbett abhebt. Sie entstehen dadurch, dass Areale mit verstärkter Verhornung im Nagelbett liegen (Abb. 5).
Bei der selteneren Sonderform der pustulösen Psoriasis kann es durch Ausbildung von unter dem Nagel gelegenen Pusteln zu einem Abheben und vollständigen Verlust der Nagelplatte kommen (Abb. 3).
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