Augenblick mal!
- Erstellt: 14. Oktober 2016

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Gutes Sehen hängt auch von Bewegung und der Ernährung ab. Und Verspannungen durch schlechte Arbeitsplatzbedingungen können die Sehleistung mindern. QM-Auditorin und BGW-Tutorin Hildegard Schmidt wirft einen Blick hinter das Auge und sein Sehvermögen.
Augen wollen stets 100-prozentig arbeiten. Ihren Aufgaben sind Akkommodation, also das Scharfeinstellen, und die Adaption, was vereinfacht bedeutet, Kontraste und Farbtöne unterscheiden zu können. Sechs Muskelgruppen, die um jedes Auge liegen, sowie biochemische Prozesse unterstützen sie dabei. Das Organ Auge generiert ständig Seh-information. Die Sehanstrengung hängt dabei von äußeren und inneren Faktoren ab. Äußere Faktoren sind beispielsweise die Beleuchtungssituation. Innere Faktoren sind die eigenen Erfahrungen, mit denen eine Information abgeglichen wird. 80 Prozent der Informationsaufnahme und -verarbeitung erfolgt zunächst über die Augen. Auge und Gehirn verarbeiten dabei Reize zu relevanten Informationen, erkennen Elemente und deren Interpretation, indem ein Abgleich mit Erinnerungen stattfindet. Somit spielen eigene Erfahrungen, Emotionalität und individuelle Leis-tungsbefähigung eine entscheidende Rolle beim Sehen.
Augen und Gefühle
Jeder sieht anders. Auf diese Kurzzusammenfassung kann man die Tatsache reduzieren, dass das, was Sie sehen durchaus für Sie eine andere Bedeutung haben kann, als für mich. Auch wenn die Augen physiologisch intakt sind, müssen sie nicht das sehen, was für andere anscheinend ganz klar und deutlich zu erkennen ist. Wir sind hier durchaus manipulierbar. Denn die Qualität des Sehens wird auch davon beeinflusst, was wir innerlich fühlen. Ärger, Dauerstress oder auch Ängste können den Blick auf das Wesentliche reduzieren. Ein erweiterter, klarer Blick ist erfahrbar bei einem entspannten Arbeitsumfeld – ohne Zeitdruck oder Stressoren wie beispielsweise ständiges Sitzen, ständiges Halten der Hände im langen Hebel und vorgeneigter oder schräger Kopf. Alles, was die Muskulatur um die Halswirbelsäule verspannt, schränkt auch das Sehvermögen ein. Immerhin benötigen die Augen Zweidrittel des Sauerstoffes, den das Herz normalerweise verbraucht. Dieser Sauerstoff und auch Nährstoffe, beispielsweise Vitamin A, müssen zum Ort der Anstrengung transportiert werden. Ist die Nackenmuskulatur verspannt, nutzt auch ein Liter Karottensaft wenig, da er nicht dahin kommt, wo er wirken könnte.Eine weitere wichtige Komponente bildet die Sehaufgabe. So schreibt der Sehexperte Wolfgang Hätscher-Rosenbauer: „Erfahrungsgemäß ermüden Augen schneller, wenn keine geistige Anteilnahme am Gesehenen besteht. Die innere Einstellung, die bildhafte Erinnerungs- und Vorstellungsfähigkeit, die Erwartung dessen, was man gern sehen möchte (...) entscheidet, wie klar das tatsächlich wahrgenommene Bild vor dem geistigen Auge erscheint. Der gesamte Wahrnehmungsprozess ist abhängig von der Erfahrung des Betroffenen.“ [1] Deshalb ist es ja auch hilfreich, wenn eine andere Person einmal betrachtet, was in der Praxis so läuft. Der eigene Blick ist ja schon längst durch das Erfahrungswissen „getrübt“.
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