Osteo­porose – eine Krankheit im Wandel der Zeit

Osteoporose, Diagnostik, Therapie
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Kaum ein orthopädisches Krankheitsbild hat in den letzten Jahren einen derart starken Wandel in ihrem Verständnis erfahren, wie die Osteoporose. Orthopäde Dr. Christian Roggenbuck schildert, welche Wirkungen dies für Diagnostik und Therapie hat.

Während die Osteoporose lange Zeit ein Mauerblümchendasein führte und nicht so recht zwischen Innere Medizin und Orthopädie einzuordnen war, gibt es nun – auch aufgrund der gestiegenen sozialmedizinischen Bedeutung – ein vermehrtes Interesse am Krankheitsbild, was zur Schaffung des „Fachgebietes Osteologie“ geführt hat. Die Osteologie beschäftigt sich mit den Erkrankungen der Knochen und besonders der Osteoporose. Der Dachverband Osteologie e.V. (kurz DVO) ist die Vereinigung aller deutschsprachigen wissenschaftlichen Gesellschaften für Osteologie. Der DVO hat die Ausbildung der Osteologen übernommen.

Definitionen aus verschiedenen Zeiträumen

Die Osteoporose ist kein nosologisch einheitliches Krankheitsbild. Es handelt sich vielmehr um einen Symptomkomplex beziehungsweise Syndrom mit multifaktorieller Genese. So gibt es viele Definitionen der Osteoporose. Auch in diesen spiegelt sich das veränderte Verständnis für Osteoporose wider.

Noch im Jahr 1994 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre ­Definition sehr stark an die Knochendichtemessung orientiert. Danach liegt eine Osteoporose vor, wenn der ­Knochenmineralgehalt in einer DXA-Knochendichtemessung an der Lenden­wirbel­säule und/oder am proximalen Femur um < –2,5 Standardabweichungen vom Mittelwert einer 20- bis 29-jährigen Frau abweicht. Diese Standardabweichung wird als T-Score bezeichnet.

Im Jahr 2001 hat das „National Institutes of Health Consensus Development Panel on Osteoporosis“ folgende Definition der Osteoporose formuliert: Die Osteoporose ist eine systemische Ske-letterkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine Verschlechterung der Mikroarchitektur des Knochengewebes charakterisiert ist. Daraus folgt eine gesteigerte Knochenbrüchigkeit.

Im Jahr 2014 hat dann der Dachverband für Osteologie in seinen Leitlinien die Osteoporose wie folgt definiert: „Die Osteoporose ist eine systemische Ske-letterkrankung, die durch eine niedrige Knochenmasse und eine mikroarchitektonische Verschlechterung des Knochengewebes charakterisiert ist, mit ­einem konsekutiven Anstieg der Knochenfragilität und der Neigung zu Frakturen. Sind bereits Frakturen als Folge der Osteoporose aufgetreten, liegt eine manifeste Osteoporose vor.“ Diese drei Definitionen verdeutlichen den Wandel im Verständnis der Osteoporose.

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