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13. Januar 2017
Redaktion

Forschung zu Gefäßgesundheit bei Diabetes und Adipositas

„Wir wissen bisher, dass in krankhaften Situationen eine größere Menge des EGF-Rezeptors vorkommt und dieser auch eine veränderte Aktivität vorweist. Wir wollen wissen, welche Rolle er in Bezug auf Gefäße spielt“, sagt Prof. Gekle. „Bisherige Untersuchungen belegen die grundsätzliche Beteiligung des EGFR bei Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 bedingten Gefäßveränderungen, aber ohne die beteiligten Zelltypen oder Pathomechanismen zu spezifizieren“.

Hintergrund ist, dass bei adipösen Menschen ebenso wie bei jenen mit Diabetes mellitus Typ-2 die Gefäße häufig kränker seien als bei normalgewichtigen Menschen. Neben Veränderungen des Blutdruckes führen Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2 zu einer gestörten Gefäßwandhomöostase, also einer mangelnden Fähigkeit, ihre Funktionen stabil zu halten, einer veränderten Gefäßsteifigkeit und einer Veränderung in der Reagibilität. Das kann im schlimmsten Fall lebensbedrohlich sein, denn damit steigt das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen.

Ein jüngst von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligtes Projekt von Professor Dr. Michael Gekle, Direktor des Julius-Bernstein-Instituts für Physiologie (JBI) Medizinischen Fakultät Halle, und Dr. Barbara Schreier vom JBI ist darauf angelegt, die Rolle des sogenannten EGF-Rezeptors (EGFR) im Zusammenhang mit Gefäßzellen zu untersuchen. Das Projekt mit dem Titel „Bedeutung vaskulärer EGF-Rezeptoren bei Hochfettdiät-induzierten Veränderungen der Gefäßfunktion“ wird mit rund 370.000 Euro über drei Jahre von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert.

Der EGF-Rezeptor nimmt bei der Kontrolle von vaskulärer Funktion und Wandaufbau eine wichtige Position als Signalwegintegrator ein. Allerdings ist es bislang nicht klar, ob das vermehrte Vorkommen des Rezeptors, eine schlechte Gefäßgesundheit und Übergewicht eine Kausalität darstellen, ob der EGF-Rezeptor in der Konstellation schädlich ist oder ob das genaue Gegenteil bewirkt wird, nämlich das Vorkommen als Schutzmechanismus für die Gefäße dient. Voruntersuchungen zeigten zumindest eine verbesserte Gefäßfunktion in Anwesenheit von EGF-R-Kinasehemmern.

Generell sei Abnehmen unbedingt anzuraten, um die Gefäße zu entlasten, aber das brauche Zeit, so Prof. Gekle. Um die Gefäße schneller zu unterstützen, wäre es sinnvoll, eine Möglichkeit zu schaffen, sie zu stärken.

Foto: Eakrin/Adobe Stock
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